Open Space an der Fachhochschule Bocholt

Beim „CHE-Hochschulranking“ der Wochenzeitung „Die Zeit“ konnte sich die Abteilung Bocholt der Westfälischen Hochschule in 2018 vorn platzieren: Im Fach Informatik erreichte Bocholt in den Kategorien „Unterstützung am Studienanfang“ und „Kontakt zur Berufspraxis“ die Spitzengruppe.

In der vergangenen Woche beschlossen die Studierenden der Informatik und Elektrotechnik im Erstsemester einen sechsstufigen Kurs zu praxisorientierten Lern- und Arbeitstechniken mit dem Format OPEN SPACE. Monika Bone, Doris Stern und Christina Bahr begleiteten die Studierenden als Facilitatoren durch die Arbeitsreihe.

"Open Space Technology" ist eine Methode, Raum zu geben für die produktiven Energien aller Beteiligten in einer Organisation. Sie wurde von Harrison Owen, Organisationsberater in Washington DC, Ende der 80er Jahre entwickelt. Bei dieser Methode wird nur ein einfacher Rahmen und ein Rahmenthema vorgegeben. Dazu gehört das Gesetz der Zwei Füße, das besagt, dass jede/r Teilnehmer/in zu jedem Zeitpunkt verantwortlich ist, in der Gruppe mitzuarbeiten, wo er/sie am meisten lernt oder am meisten beitragen kann. Deshalb sind auch die beiden abgebildeten Tiere passende Metaphern für die Freiheiten der Teilnehmenden: Als "Hummeln" bezeichnet man Teilnehmende, die von Gruppe zu Gruppe gehen und so durch neuen Input den jeweiligen Stand der Arbeit "befruchten". "Schmetterlinge" sind Teilnehmende, die sich eine kreative Auszeit nehmen und so neue Ideen entwickeln, die später in den Austauschrunden allen zu Gute kommen.

Die vier Prinzipien:

Wer auch kommt ist gerade die richtige Person

Was auch geschehen mag, es ist das Einzige was geschehen kann

Es fängt an, wenn die Zeit reif ist

Vorbei ist vorbei

Open Space ist eine hervorragende Methode, um Studierende effizient zu vernetzen: Sie entdecken selbst ihre gemeinsamen Interessen und die Überschneidungen und Synergiemöglichkeiten ihrer Arbeitsfelder. Empowerment, Verantwortung für das Ganze, Selbststeuerung und Gemeinschaftsgefühl der Organisations-Mitglieder werden durch Open Space gefördert und führen so zu persönlicher und systemischer Transformation.

Open Space ist besonders für große Gruppen geeignet und beruht auf dem Prinzip der Selbstorganisation. Identifikation und Selbstverantwortung der Teilnehmer führen zu einer persönlichen und systemischen Transformation im lebendigen Prozess einer Lernenden Organisation.

Monika Bone (BONE Beratung & Prozessbegleitung) und Doris Stern (Stern Training Reken) passten das mehrtägige Format so an, dass die Studierenden die Methode kennen lernen, die Übernahme von Selbstverantwortung trainieren und mit einem Zukunftsformat experimentieren konnten.

Open Space eignet sich im organisationalen Kontext besonders für folgende Situationen:

Schneller Wandel mit Großgruppen

Radikale Veränderungen von Unternehmenskulturen

Fusion von zwei Unternehmen

Beteiligung und Empowerment von Mitarbeitern oder Betroffenen

Kommentare

Was sagen Sie dazu?:

Zustimmung verwalten